VIOLA SPOHN
Die Autorin beleuchtet die psychologischen und soziologischen Aspekte des Phanomens Stalking und stellt die Entwicklung der Rechtslage in Deutschland in Bezug auf die Strafbarkeit von Stalking unter Berucksichtigung eines Zeitfensters dar, dass von den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts bis in das Jahr 2017 reicht. Den Schwerpunkt bilden zum einen die Auseinandersetzung mit den 2007 eingefuhrten Anti-Stalking-Normen und ihren Auswirkungen, zum anderen die Analyse und Bewertung der Anderungen durch die Reform 2017. Die Abhandlung liefert mit Stalking-Fallen befassten Praktikern einen Uberblick uber samtliche sich bei der Rechtsanwendung stellenden Fragen. Sie zeigt auf, dass die Normgestaltung aufgrund der Vielgestaltigkeit der Stalking-Handlungen ohne unbestimmte Rechtsbegriffe nicht denkbar ist, und bietet Moglichkeiten der Auslegung. Gleichzeitig wird kritisch hinterfragt, ob der Gesetzgeber sowohl 2007 als auch 2017 die verfassungsrechtlichen Grenzen, insbesondere das Bestimmtheitsgebot, eingehalten hat.